Reise nach Israel

Zentrum von drei Weltreligionen und Ort vieler Geschichten aus ferner Vergangenheit und aus der Gegenwart ist Israel. Das Land war schon lange auf meiner Liste der zu bereisenden Ländern recht weit oben. Auch wenn die Sicherheitslage besser hätte sein können, so war es nun nach langem Zuwarten wieder ruhiger geworden. Eine Chance die ich genutzt habe und die sich gelohnte. Jerusalem, das Tote Meer, Tel Aviv-Jaffa waren sicherlich die Highlights des verlängerten Wochendtrips in den Nahen Osten.

Table of contents

Eindrücke

Israel ist ein sehr geschichtsträchtiges und modernes Land gleichermaßen. Sicherheit wird großgeschrieben. Das merkt man schon bei der Einreise und den scheinbar unendlich langen Warteschlangen bei den Sicherheitskontrollen bei der Einreise.

Dieser Teil der Erde hat aufgrund seiner Geschichte, die über mehrere Jahrtausende zurückgeht, schon viel mitgemacht. Für mich war es die erste Reise in den Nahen Osten.

Gesehen habe ich dabei sehr viel. Von vielen friedlich zusammenlebenden Menschen aus verschiedenen Kultur- und Religionsgemeinschaften bis hin zu hohen Betonmauern und wilden Siedlungen. 

Neben den historischen Ruinen gibt es IT High-Tech Parks und große moderne Bio-Forschungszentren.

Überall wurde man sehr gastlich empfangen. Übernachtet habe ich in dem kleinen Ort Nes Ziona.

Jerusalem

Die "Heilige Stadt" ist Hauptstadt Israels. Sie wird aber auch als Hauptstadt des international nur bedingt anerkannten Staates Palästina angesehen. Genau hier beginnt auch schon ein Teil einer verworrenen Situation im Nahen Osten. Diese möchte ich als Außenstehender nicht näher kommentieren.

Es handelt sich um eine Stadt die, abgesehen von den vorherrschenden Spannungen, eine absolut sehenswerte ist.

Ich habe sie am Samstag besucht, also während Sabbat (Sonnuntergang am Freitag bis zum Eintritt der Dunkelheit am Samstag - In etwa vergleichbar wie der Sonntag in der christlichen Welt, an dem alle Geschäfte geschlossen sind). Ich habe zwar die Möglichkeit genutzt, mir die jüdischen Sehenswürdigkeiten der Stadt wie die Klagemauer mir näher anzusehen, konnte aber aufgrund von Sabbat nur bedingt Fotos machen und leider kein Video.

Zu Sabbat hat man aber den Vorteil, dass es wesentlich ruhiger in der Stadt zugeht und man nicht von Touristenströmen überschwemmt wird.

Trotz Sabbat steht das Leben nicht still. Es ist nur wesentlich ruhiger.

Der Legende nach wurden hier die Architekten der Stadtmauer nach ihrer Ermordung beigesetzt, damit diese nichts über etwaige Schwachstellen verraten können.

Mein erster Weg führte mich in den christlichen Teil der Stadt, zur Grabeskirche.

Vor dem Eingang der Grabeskirche, die von außen eher unscheinbar wirkt. 

Der Salbungsstein. Hier soll der Leichnam Jesu' für die Bestattung vorbereitet worden sein.

Hier befindet sich das Heilige Grab, der überlieferte Ort des Grabes Jesu.

Golgota ist der heute verwendete Name eines bislang nicht identifizierten Hügels außerhalb des Jerusalems der Antike. Den neutestamentlichen Evangelien zufolge wurde dort Jesus von Nazaret gekreuzigt.

Die Klagemauer (bzw. "Western Wall" auf Englisch) mit dem Vorplatz ist für jüdische Gläubige ein historisch wichtiger Ort. Sie soll westliche Außenmauer des zweiten jüdischen Tempels (zerstört durch die Römer 70 nach Christus) gewesen sein. Dieser wiederum wurde an die Stelle des ersten Tempels (zerstört durch die Babylonier 586 vor Christus) errichtet.

Am Tempelberg befindet sich heute die al-Aqsa Moschee (im Bild zu sehen mit der goldenen Kuppel), die "ferne Kulturstätte" die der Prophet Mohammed bereist haben soll.

Wurde an dieser Stelle die Jungfrau Maria geboren oder war es doch die Stadt Nazareth im Norden Israels?

In Folge ist der Ölberg abgebildet, er spielt für alle abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) eine wichtige Rolle.

Auf dem Weg zurück zum Jaffa Tor auf der Via Dolorosa habe ich dem Österreichischen Hospiz einen Besuch abgestattet. 

Von dessen Dachterrasse aus, bekommt man ein wunderschönes Panorama über die Altstadt Jerusalems.

Österreicher müssen übrigens trotzdem den vollen Eintritt zahlen (5 Schekel, also etwa 1,15 Euro).

In den muslimischen Teil der Stadt konnte ich leider nicht, da man dort als Nicht-Muslim nur in einem sehr eingeschränkten Zeitfenster hineingelassen wird, wenn überhaupt. Daher gibt es leider nur Fotos aus der Ferne von der al-Aqsa Moschee.

Mehr Fotos zu Jerusalem

Tel Aviv-Jaffa

Tel Aviv war ursprünglich ein Vorort der Hafenstadt Jaffa. Heute sind beide Städte miteinander verschmolzen und Tel Aviv hat freilich mehr an Bedeutung gewonnen.

In den historischen Straßen von Jaffa.

Wenige Tage nach den Feierlichkeiten des Unabhängigkeitstages Israels (Jom haAtzma’ut) sind noch viele kleine und große Fahnen mit dem blauen Davidstern im ganzen Land zu finden.

Die Peterskirche bei Nacht.

Archäologische Ausgrabungen in Jaffa zeugen von ägyptischen Siedlungen.

In der Altstadt sind manche Straßen nach den Sternzeichen benannt und ausgewiesen.

Am Markt beim neuen Hafen in Tel Aviv werden Waren aller Art feilgeboten.

Unweit des Meeres kann im Schatten auch süße Früchte kosten.

Oder einfach entlang der Uferpromenade spazieren.

Während ein Wiener Innenstadt Lokal sich "Tel Aviv Beach" nennt, befindet man sich hier tatsächlich am Strand von Tel Aviv.

Gut ausgelegt für Touristen aus aller Welt mit zahlreichen Hotels.

Hummus mit Falafel.

Von der Innenstadt von Tel Aviv selbst habe ich nicht viel gesehen. Es gibt viele moderne Bürogebäude, aber keinerlei Empfehlungen in meinem Reiseführer. Ergo nicht auf meiner Liste.

Mehr Fotos zu Tel Aviv-Jaffa und Caesarea

Caesarea Maritima

Am halben Weg zwischen Tel Aviv-Jaffa und Haifa liegt Caesarea Maritima, welche zur Römerzeit gegründet wurde.

Ich habe die Stadt am späten Abend besucht und konnte daher leider nicht das Römische Theater besuchen.

Die ehemalige Kreuzfahrerstadt war aber auch so sehr interessant.

Die Entstehung der Stadt geht auf Herodes den Großen zurück.

Heute ist es ein beliebter Ort um sich mit Freunden in gemütlicher Atmosphäre zu treffen.

Mehr Fotos zu Tel Aviv-Jaffa und Caesarea

Totes Meer

Südöstlich von Jerusalem ist das Tote Meer. Wobei es sich hier mehr um einen See handelt. Genauer gesagt sind es mittlerweile zwei Seen. Neben dem Tourismus ist vor allem die wirtschaftliche Nutzung des Toten Meeres dafür verantwortlich, dass es sich nicht mehr um einen See handelt, sondern durch Absinken des Wasserspiegels sich auf zwei Seen aufgeteilt hat.

300 Meter unter dem Meeresspiegel verbirgt sich ein einzigartiges Naturwunder. In der Wüste gibt es kaum noch Vegetation, dafür aber bereits einige Kamele.

Auf Touristen ist man hier gut vorbereitet, es gibt ausreichend Infrastruktur um ins salzige Nass zu genießen.

In der Nebensaison hat man auch eine große Auswahl an Plätzen und die Temperatur ist mit etwa 30°C noch einigermaßen in Ordnung.

Im Toten Meer ist es aufgrund des schweren Wassers im Vergleich zum Körper eines Menschen de facto nicht möglich unterzugehen. 

Hier im Bild liege ich sogar auf der Seite im Wasser. Weiter hinten im Bild erkennt man bereits Berge in Jordanien.

Steinige Sandwüsten: Judäisches Gebirge.

Unweit von diesem Foto befindet sich das UNESCO-Welterbe Masada, jener ehemaligen jüdischen Festung welche im Kampf gegen das Römische Reich eine wichtige Rolle spielte. Die Festung galt als uneinnehmbar, doch die Römer errichteten in zwei Jahren Bauzeit eine Belagerungsrampe, was den Untergang der Festung bedeutete. Leider reichte die Zeit nicht, diese Sehenswürdigkeit zu sehen.

Mit dem Auto durch die Wüste.

Mehr Fotos zum Toten Meer

Strand von Rischon LeZion

Am letzten (halben) Tag war noch einmal Baden angesagt. Der nächstgelegene Strand zur Unterkunft war der von Rischon LeZion, südlich von Tel Aviv.

Bei sehr angenehm warmen Temperaturen, sowohl von der Luft als auch im Wasser, konnte man das Leben noch einmal so richtig genießen.

An einem regulären Wochentag am Vormittag hat man den Strand auch fast für sich alleine.

Mehr Fotos zum Stand von Rischon LeZion

Resümee

In den Nahen Osten zu reisen ist aufgrund der unklaren Sicherheitslage immer mit Vorsicht zu genießen. Regelmäßig habe ich die Reisewarnungen des Außenministeriums gelesen und die Reise immer wieder verschoben. Als sich die Lage etwas normalisierte und ein langes Wochenende vor der Tür stand, habe ich auch gleich einen Flug gebucht.

In den nur wenigen Tagen in denen ich in Israel war, hatte ich die Möglichkeit viel von Land und Leute kennenzulernen. Ich wurde dabei stets freundlich empfangen. Ich hatte die Möglichkeit mit vielen Menschen in Kontakt zu treten und viele neue Meinungen kennenzulernen.

Besonders gut gefallen hat mir mit Sicherheit die Stadt Jerusalem. Hier gibt es einfach sehr viel Geschichte konzentriert auf wenige km². Auch sehr interessant waren das Tote Meer und die Wüste in der Umgebung. Es hätte noch viel mehr Sehenswertes gegeben, aber dafür reichten drei volle Tage dann nicht. Hier ist es vermutlich empfehlenswert mindestens eine ganze Woche zu investieren!

Ich bin mir im Klaren, dass es vermutlich noch einige Jahre dauern wird, bis man eine nachhaltige friedliche Lösung für alle für diesen Teil der Erde findet. Im Interesse aller hoffe ich aber, dass diese Lösung bald kommen wird, damit man künftig völlig bedenkenlos die besondere Kultur und Schönheit in dieser Region genießen kann.

Galerien

Wikipedia-Artikel

© Copyright 2004-2017 - Dominik Amon