Australien

Auf dem kleinsten Kontinent der Erde befindet sich das sechstgrößte Land der Welt. An der Ostküste Australiens besuchten wir Städte wie Sydney oder Brisbane, zahlreiche Strände wie Byron Bay oder Manly Beach, unzählige Regionen und Nationalparks wie das Weltnaturerbe die Sandinsel Fraser Island oder das spektakuläre und fischreiche Great Barrier Reef. Kängurus, graue Riffhaie, Rochen, Schlangen, Dingos, Schildkröten und viele weitere Tiere waren unsere Wegbegleiter.

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Entlang der Ostküste Australiens

Nach etwa 3,5 Stunden Flugzeit von Auckland nach Sydney sind wir in Australien angekommen. Auffällig war sofort der große Temperaturunterschied und das, obwohl Sydney nicht viel nördlicher als Auckland liegt.

Sydney wird fälschlicherweise oft als Hauptstadt Australiens gehandelt, ist es aber nicht. Mit 4,5 Millionen Einwohnern ist es aber die größte Stadt und gilt als Wirtschaftszentrum des Landes.

Etwas unterschätzt haben wir bei unserer Reise die Größe des Landes, was unseren bevorzugten Reisestil, nämlich spontan entscheiden zu können, wohin es als nächstes geht, ziemlich erschwert hat. Um von Punkt A zu Punkt B zu gelangen, waren viele Stunden im Flugzeug, Zug oder in einem Bus zu überwinden. Ein Auto auszuborgen um Hin & Zurück zu fahren ist aufgrund der großen Distanzen so einfach nicht möglich. Für manche der Sehenswürdigkeiten war es sogar notwendig, geführte Touren zu buchen, da es erst gar keine echten Alternativen gab. Das sind alles Umstände die Planung voraussetzen und sich stark auf das Reisebudget auswirken, in einem Land, welches ohnehin schon wesentlich teurer ist als Europa. 


Austro-Australier Markus, ich und Vivi

Wir verbrachten einige Tage in Sydney sowie in der Umgebung und haben uns dabei die Blue Mountains angesehen oder waren schwimmen am Manly Beach. Ein ehemaliger österreichischer Kollege und nunmehr Auswanderer, hat sich in Sydney niedergelassen, eine gute Gelegenheit also ihn zu besuchen.

Von Sydney aus ging es mit dem Flugzeug entlang der Ostküste in den Norden nach Cairns. Von hier aus hatten wir die großartige Gelegenheit das wunderschöne Great Barrier Reef zu erforschen.

Mit einem Mietwagen ging es noch eine Spur weiter in den Norden. Ziele waren hier Cape Tribulation, die Regenwälder in der Region und die wunderschönen Küsten entlang des Captain Cook Highways.

Mit dem Flugzeug ging es weiter nach Brisbane. Eine sehr lebendige und liebenswürdige Stadt. Mit einer gemütlichen Einkaufsstraße oder dem South Bank, einem Naherholungsgebiet inklusive öffentlichem Pool beim Fluss, lässt es sich hier sicherlich gut leben.

Die Drei-Tage-Tour nach Fraser Island buchten wir über unser Hostel in Brisbane. Mit einem geländegängigen Bus besuchten wir die Sandinsel, welche ein Weltnaturerbe ist, und machten auch einen Zwischenstopp am Rainbow Beach.

Als letztes Ziel bevor es wieder zum Flughafen von Sydney ging, blieben wir in Byron Bay. Dort befindet sich das Cape Byron Light, der am stärksten scheinende Leuchtturm Australiens. Nur wenige hundert Meter vom Leuchtturm entfernt ist auch der östlichste Punkt des australischen Festlandes.

Sydney

Stark pulsierend mit großartigem Nachtleben ist die Innenstadt Sydneys. Ein Geschäfts- und Finanzzentrum wie es auch überall anders auf der Welt sein könnte, wäre da nicht die schöne Bucht mit dem Circular Quay, der Oper oder der Harbour Bridge. Besonders beliebt ist die Stadt für ihre Neujahrsfeiern mit großem Feuerwerk.

Weltweit bekannt aufgrund ihres Aussehens ist die vom dänischen Architekten Jørn Utzon stammende Oper.  

Die Harbour-Bridge hat insgesamt acht Straßenspuren inklusive Busspur, zwei Bahngleise, einen Radweg und einen Gehweg. Auf ihr ist es nun sogar möglich zu klettern. Kostenpunkt ab etwa 100 Euro aufwärts. Zu den Neujahrsfeiern sticht diese gigantische Brücke ganz besonders hervor, denn von hieraus werden die Feuerwerkskörper empor geschossen.

Die Downtown von Sydney ist sehr vom Geschäftstreiben geprägt. Hier stauen sich viele Autos durch die Rush-Hour. Am Wochenende gibt es dafür gar keine Autos.

In China-Town gibt es chinesische Köstlichkeiten zu einem fairen Preis.

Nach der Arbeit oder am Wochenende müssen die Einwohner Sydneys nicht weit fahren, sei es mit der Fähre zum Manly Beach oder gleich direkt Bondi Beach.

Blue Mountains

Gut zwei Zugstunden von Sydney Central entfernt liegt die Ortschaft Katoomba. Von dort aus gibt es viele Hop-On Hop-Off-Busse die zu den Blue Mountains führen. Wir hatten ein Kombinationsticket (Blue Mountains ExplorerLink) mit Zug und Bus für umgerechnet rund 40 Euro.

Eine besondere Sehenswürdigkeit sind hier die "Three Sisters". Eine Felsformation die nach den alten Geschichten australischer Ureinwohner, drei Schwestern darstellen sollen.

Die Blue Mountains verdanken ihren Namen vor allem einem natürlichem Effekt: Die Felsformationen sind mit Eukalyptusbäumen bewachsen welche aufgrund der hohen Temperaturen eine feine Flüssigkeit emittieren. Durch das Reflektieren des Himmels und der Sonneneinstrahlung erscheinen die Berge besonders blau, wie auch auf den Fotos unschwer zu erkennen ist.

Mit dem Bus wird man zu verschiedenen Stellen entlang der Blue Mountains gebracht. Ein Großteil der Strecke ist jedoch zu Fuß bewältigbar, ein Bus ist daher nicht unbedingt erforderlich, macht es aber angenehmer, besonders wenn es sehr heiß ist.

Übrigens: Die überall angepriesenen und vermarkteten Kombi-Tickets für die "Scenic World" oder dem "Skyway" braucht man angeblich sich nicht leisten. Sogar die Busfahrer sagten uns hinter vorgehaltener Hand, dass diese das Geld nicht wert seien.

Cairns und das Great Barrier Reef

Die Stadt Cairns ist beliebter Ausgangspunkt für weitere Reisen. Dorthin kann man mit Low-Cost Flügen, wie Jetstar oder Virgin Australia, verhältnismäßig günstig reisen.

In Cairns selbst gibt es lebendiges Nachtleben und auch ein kostenloses öffentliches Bad, genannt "Cairns Esplanade Lagoon". Einen Strand zum Schwimmen im Meer findet man hier allerdings nicht, dafür muss man den Ort schon verlassen.

Generell ist Cairns, dessen phonetisch-korrekte australische Aussprache irgendwo zwischen "Köhrns" und "Kähns" liegt, mehr Drehscheibe und Basis für weitere Reisen anstatt Reiseziel selbst zu sein.

Für uns ging es mit einem Bus nach Port Douglas, um dort auf ein Schiff der Firma "The Silver Series" umzusteigen.

Der Tagesausflug, welcher pro Person fürs Schnorcheln und Freitauchen etwa 150 Euro kostet, führt zu einem der äußersten Riffs. Diese sind nach übereinstimmenden Aussagen von diversen Veranstaltern und Personen die schönsten. Im Konkreten steuerten wir das Agincourt Riff an.

Diese Erfahrung war sicherlich der Höhepunkt der gesamten Australienreise. 

Hätte ich eine wasserfeste Kamera mit mir gehabt, wären hier vermutlich noch fünfzig weitere Fotos. Fotos von vielen bunten Fischen, Schildkröten, Korallen in allen Farben und Formen, Muscheln in der Größe von Tischen oder gar ein Foto eines zwei Meter großen "Grauen Riffhais" welcher nur drei Meter von mir entfernt entlang geschwommen ist. Echt atemberaubend!

Gegen Aufpreis ist es möglich auch mit Flasche zu tauchen, optional auch mit Einschulung. Aufgrund der eher geringen Tiefe des Wassers, teilweise sind es gar nur 30 Zentimeter, versäumt man beim Schnorcheln oder beim Abtauchen mit Luft-Anhalten nichts.

Cape Tribulation

Mit einem Mietauto ging es von Cairns in den Norden nach Cape Tribulation.

Entlang des Captain-Cook-Highways sahen wir dann auch unsere ersten Kängurus.

Zu bestaunen gab es auch wunderschöne Strände.

Mit wunderschönen Buchten und schattenspendenden Bäumen.

Wir besichtigten den Regenwald und übernachteten darin auch eine Nacht in einer Hütte. Zwar war es in der Nacht stockfinster, doch es hörte nicht auf zu rascheln. Laufend mussten irgendwelche Tiere an unserer Hütte vorbei gegangen sein.

Die Bäume im Regenwald hatten (kilo-?)meterlange überirdische Wurzeln.

Brisbane

Die Stadt Brisbane hat uns besonders gut gefallen. Es gibt zwar keine besondere Sehenswürdigkeit, allerdings ist das Flair, welches diese Stadt versprüht überaus angenehm.

Die Stadt wirkt besonders frei und locker.

Neben dem Kulturangebot liegt gleich das Freizeitangebot, kostenloses öffentliches Bad bzw. Strand inklusive.

Rainbow Beach und Fraser Island

Von Brisbane aus ging es auf eine Drei-Tage-Tour nach Fraser Island. Am Weg dorthin machten wir einen Zwischenstopp am Rainbow Beach.

Mit regulären Bussen oder Autos macht es übrigens keinen Sinn auf die Insel zu fahren. Die Wege bestehen zum größten Teil aus unbefestigtem Sand. Brücken gibt es auch keine.

Ist man erst mal auf der Insel (erreichbar über eine Fähre), wird man mit der einzigartigen Naturlandschaft belohnt.

Wir sind dabei über Dünen gewandert und haben in Firschwasserseen mit Knabberfischen gebadet.

Hier zum Beispiel der Lake Barabeen (vergleichbar mit dem berühmten Lake McKenzie). Beide Seen haben weltweit den weißesten Sand.

Es gibt übrigens ganz unterschiedliche Farben auf der Sandinsel. Bis zu 36 verschiedene sollen es sein. Unser Tour guide hat auf die schnelle gleich mal acht zusammengetragen:

Einzigartig für eine reine Sandinsel ist das Vorkommen von Pflanzen. Durch das Vorhandensein von Süßwasser im Inneren und durch das laufende Absterben von Bio-Masse ist es der Flora gelungen auf der Insel sesshaft zu werden.

Gesehen haben wir neben verwachsenen Bäumen und Pflanzen aber auch Schlangen und Dingos.

Ein besonders beliebtes Fotomotiv ist das Schiffswrack der S.S. Maheno.

Byron Bay

Mit dem Bus von Brisbane ging es zur Byron Bay, ein langer Strand mit traumhaftschönem Hinterland.

Zu sehen gibt es dort das Cape Byron Lighthouse. Dieser soll das hellste Licht eines Leuchtturms in ganz Australien haben, zu sehen aus einer Entfernung von knapp 50 Kilometern.

Nur wenige Meter vom Leuchtturm entfernt ist auch der östlichste Punkt des Australischen Festlandes.

Resümee

Australien ist ein Land der Extreme. Neben extrem hoher UV-Belastung (Hier befindet man sich unweit vom Ozonloch), erwarten Touristen extreme Distanzen und Kosten, aber auch extrem freundliche Leute.

Extrem gefährlich kann der Ausflug zudem auch sein, denn die tödlichsten Tiere der Welt leben hier. Neben Haien, giftigen Kraken, Salz- und Süßwasserkrokodilen oder Schlangen gibt es viele Giftspinnen oder Quallen. Wobei man bei all diesen Schreckgespenstern nie vergessen darf, dass es eher unwahrscheinlich ist, diese zu treffen. Aufpassen sollte man dennoch.

Es ist ratsam sich nur in den gesicherten Zonen aufzuhalten. Am Strand wird dies zum Beispiel durch zwei Fahnen signalisiert. Die starken Strömungen an den Küsten, aber auch die todbringende Fauna, erklären das Rätsel, warum viele der malerischen Strände oft menschenleer sind.

Unser Gesamteindruck von Australien fällt sehr positiv aus, wenngleich es doch einige Dinge gegeben hat, welche uns sehr gestört haben.

In Australien kann man schnell den Eindruck gewinnen, dass jedes Extra-Service auch extra verrechnet wird. Kreditkarte? Kein Problem, kostet extra! Ein Gepäckswagen am Flughafen? Klar, vier Dollar hätte man dafür gerne. Überrascht, wenn die Rechnung höher ausfällt, als auf der Speisekarte angeschrieben? Da waren dann Steuern und Servicegebühren in diesem Restaurant nicht eingerechnet - schade auch. Ein Taxifahrer meinte zu uns: In Australien ist nur die Luft zum Atmen kostenlos, weil man sie nicht verrechnen kann.

Hungry Jack's - So heißt Burger King in Australien
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Gleich wie in Neuseeland war das Essen. Ist man ein eingefleischter Fan der britischen Küche oder Fastfood, so findet man hier sein Paradies. Trifft diese Beschreibung auf einem eher nicht zu, könnte es schnell eine Herausforderung werden. Einzig Steak-Liebhaber oder Genießer von Meeresfrüchten haben hier Alternativen.

Wir konnten zwei schöne Wochen in diesem Land verbringen. Zwar hätte es so viel mehr zu entdecken gegeben, wie zum Beispiel den Uluru, aber dafür hätten wir mehr Zeit und Geld gebraucht. Die Artenvielfalt von Flora und Fauna, die wir in diesem eher kurzen Zeitraum zu Gesicht bekamen, hat uns dennoch sehr begeistert.

Australier waren uns gegenüber immer sehr freundlich und hilfsbereit, auch mit dem australischen Akzent kam ich bis auf wenige Ausnahmen ganz gut zu recht. 

Eine Reise nach Down Under sollte man lieber früher als später einplanen, denn das Great Barrier Reef droht zu verschwinden und das Ozonloch noch größer zu werden. Wer die Gelegenheit nicht bald ergreift, verliert vielleicht schon bald die Möglichkeit dieses einzigartige Land in seiner vollen Pracht zu erleben. Also daher: Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50+ einpacken und losfliegen!

Videobeitrag über unsere Australienreise

Fotoalben

Siehe auch

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